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Flachgelegt: Kolink Unity Code X
Flachgelegt: Kolink Unity Code X

Flachgelegt: Kolink Unity Code X

Kennt Ihr noch diese unsagbar hässlichen beigen Desktopgehäuse, die auf fast jedem Schreibtisch, unter der Röhre standen? Diese Teile sind schon seit Jahren (Gott sei Dank) ausgestorben… In meinem jugendlichen Leichtsinn dachte ich mir, dass es aber solche Dinger vielleicht in „modern“ gibt. Also mit Glas, Alu, RGB und so ein Kram halt. Weit gefehlt – gibts nicht. Zumindest hab ich nix gefunden. Kleine Multimediagehäuse fürs Wohnzimmer, ja. Ok. Aber bekomm da mal ’ne vernünftige Grafikkarte rein. Warum ich hier so eine komische Einleitung herunterleiere? Kann ich Euch sagen. Nach meiner letzten Bastelstunde mit der Atombombe habe ich, weil es für die Wirkung der Explosion einfach besser aussah, mein altes Gehäuse flach auf den Tisch gelegt. Natürlich sieht so ein Standgehäuse liegend irgendwie Kacke aus. Als ob es einfach umgefallen ist.

Außerdem wollte ich schon seit geraumer Zeit ein neues, zeitgemäßes und, wenn möglich, Zweikammergehäuse haben. Zum einen ist da mehr Platz für die ganzen Kabelgeschichten, das Netzteil ist entkoppelt und auch die Festplatten verschwinden. Besserer Airflow und somit geringere Temperaturen sind theoretisch auch möglich. Zweikammergehäuse sind nun aber auch nicht gerade häufig zu finden. Die Dauerbrenner, wie beispielsweise das Lian Li O11 Dynamic EVO sehen zwar sehr geil aus, aber umlegen kann man das auch nicht wirklich, denn dazu müsste man die Standfüße abschrauben und auf der Seitenplatte montieren. Geht aber nicht, weil in den Standfüßen diverse Anschlüsse verbaut sind. Selbst der Dual-Chamber Big-Tower O11Dynamic XL bietet keine Möglichkeit – dort sind die Standfüße ein Teil des Gehäuses, vom Preis für so einen Kasten mal ganz abgesehen. So hab ich einige Stunden im Internet verbracht, insbesondere auf einer Seite, die von sich behauptet der „König“ zu sein. Die Rede ist natürlich von CaseKing. Die Auswahl an Gehäusen ist dort einfach gigantisch. Vom Stino-Bürogehäuse über Benchtables bis zum Showteil findet man dort alles, für jeden Geldbeutel und für jede Umgebung. …nur nix im „Querformat“…
Das ich dennoch fündig geworden bin verdanke ich dem Umstand, dass ich mit Bastelarbeiten gerechnet habe. Also hab ich geschaut, welcher Hersteller ein Gehäuse im Programm hat, welches mal flachlegen kann, ohne das es blöd aussieht. Bei einem der Hersteller bin ich dann auch tatsächlich fündig geworden. Reiner Zufall, dass mein altes Gehäuse von der selben Gehäuseschmiede zusammengezimmert wurde. Der Name der Firma: KOLINK. Der Name des Gehäuses: UNITY CODE X. Augenscheinlich ist das hübsche Case symmetrisch und die Füße kein Teil des Gehäuses – so meine Hoffnung. Auf den Bildern sah es zumindest so aus, ich wurde auch nicht enttäuscht. Der attraktive Preis und die vielen Optionen zur Lüftermontage, Platz für Radiator(en) und sehr praktische Kabeldurchlässe und die schraubbaren Füße waren dann ausschlaggebend für die Bestellung bei CaseKing. Die Lieferung erfolgte, wie gewohnt, sehr zügig. Das Gehäuse kam sehr sicher verpackt hier an. Der Pappkarton sah zwar ziemlich ramponiert aus, aber das Innenleben hatte alle Misshandlungen der DPD/DHL/UPS (wasweißich) Spezialisten überstanden.
Da in dem Unity auch ein bisschen mehr Platz für Lüfter vorhanden ist, hab ich gleich noch ein 3er-Set der Enermax T.B.RGB AD. Ventilatoren bestellt. Die waren gerade im Angebot, obwohl ich mit ein paar Alpenföhn Wing Boost geliebäugelt hatte. Aber ein 3er-Set ist halt günstiger als 9 neue Lüfter. Außerdem bin ich mit den Enermaxen bisher recht zufrieden. Entgegen einiger „Bewertungen“ im Net, von diversen, neunmalklugen Dummschwätzern, die behaupten die Dinger rattern und klappern. Das können sie tatsächlich, aber nur, wenn man keine Ahnung hat. Denn Enermax hat ein echt cooles System am Start. Die Blades lassen sich, zwecks Reinigung, einfach aus dem Rahmen drücken. Die Lagerwelle ist am Rotor befestigt und ein kleiner Magnet im Lager hält die Welle in Position. Die konvexe Oberfläche des Wellenbodens reduziert den Reibungswiderstand und sorgt für eine leise und gleichmäßige Lüfterdrehung. Die Hülse besteht aus einem selbstschmierenden Material, das ein Austrocknen und Korrodieren des Lagers verhindert. Leider hat Enermax etwas mit Fett für die „Selbstschmierung“ gespart, deshalb kommt es wohl bei einigen Lüftern zur Geräuschbelästigung. Nix einfacher als das zu unterbinden. Ein wenig Langzeitfett aus der Tube auf die Welle und schon ist für die nächsten tausend Stunden (oder mehr) Ruhe. Nun ja…
Übrigens: ein Umbra Void 120mm ARGB PWM-Lüfter ist im Gehäuse vormontiert. Sehr hübsch anzuschauen. Allerdings hauen mich die technischen Daten jetzt nicht unbedingt vom Sockel und außerdem sind die Teile zum Zeitpunkt meiner Bestellung nicht lieferbar.

Einen ganzen Tag hab ich mir für den „Umzug“ Zeit genommen, den brauchte ich dann auch. Zuerst hab ich alles ausgebaut und gereinigt. Ein Pinsel und etwas Isopropanol wirken dabei Wunder. Natürlich hab ich bei der Gelegenheit alle Lüfterwellen gefettet und die Wakü nachgefüllt. Einer der Gründe, warum ich mich dazumal für die Enermax LIQ Fusion entschieden habe. Nicht nur, dass die Pumpe entkoppelt ist (an den Schläuchen platziert), nein, man kann das Teil auch frisch befüllen. Am Kühlblock befindet sich die Befüllöffnung und der Radiator verfügt über eine Entlüftung. Nebenbei bemerkt – es fehlte schon ein ganzes Stück Flüssigkeit. Aber eine Flasche mit Kühlflüssigkeit hatte Enermax der AIO dazumal ebenfalls beigelegt. Erste Klasse, kann man da nur sagen! Nachhaltigkeit, die man sonst sehr, sehr selten vorfindet.
Der Umzug ins neue Gehäuse funktionierte dann auch relativ problemlos. 2 HDDs und 4 SSDs finden ihren Platz. Einziges Problem – mein RGB-Fimmel. 8 Lüfter und 6 Stripes, plus Frontblende wollen verkabelt werden. Dafür hab ich mir einen Splitter bestellt (nachdem ich umsonst bei MediaMarkt und Expert vorbeigefahren bin), um dem ganzen Kabelsalat etwas Einhalt zu gebieten. Zuerst hab ich es ohne versucht, aber … boah, neeee… vergiss es!
Zu guter Letzt hab ich dann noch die Füße am Seitenteil montiert und dem Kasten eine zünftige „Unterbodenbeleuchtung“ spendiert.

…und nun ist es Zeit für die Lightshow!

Ein paar Fotos gibt es natürlich auch noch…

Noch ohne die finale Beleuchtungsorgie – es fehlen noch die Stripes und zwei der Lüfter sind noch nicht angeschlossen. Als Funktionstest gedacht und weil ich auf den bestellten ARGB-Splitter warten musste. Macht aber schonmal einen ganz netten Eindruck…

…und jetzt mit allem und scharf! Hehehe…

Dem coolen Gehäuse liegt doch tatsächlich eine Montierung für den vertikalen (in meinem Fall horizontalen) Einbau einer GraKa bei. Das speziell dafür entwickelte Bracket lässt dabei genügend Platz zwischen GPU und dem Seitenteil aus Temperglas, um einen optimalen Airflow zu garantieren, so der Hersteller. Ich habe allerdings mein Bracket von Cooler Master weiter verwendet. Falls sich jemand fragt, was da an meiner Grafikkarte unten dran „hängt“ – ich habe einen Luftauslass aus Kunststoff gebastelt, damit der Grafikkartenlüfter nicht gegen die Gehäuselüfter arbeiten muss und die warme Abluft direkt in den Auslass gelenkt wird. Meine Palit hat auf der Backplate nämlich einige Wabenöffnungen, damit der Luftstrom ungehindert durchblasen kann.


Falls Ihr jetzt noch Fragen zum „Umzug“ der Hardware, dem Gehäuse oder den Lüftern habt habt, stellt sie einfach in die Kommis.

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